Tage Alter Musik – Programmheft 2017

76 T age a LTeR M USIK R egenSBURg Juni 2017 sie ist zwar erst 1648 erschienen, enthält aber auch Motetten, die früher geschrieben wurden. Von Hoënegg erwähnt auch den Gesang Herrn Lutheri: ein feste Burg/ auf besondere weise/doch auff imitation des Chorals mit 5. Chor componiert mit Trommeten und Heerpaucken . eine unvollständig überlieferte 8-stimmige Vertonung von „ein feste Burg“ durch Schütz (SVV deest) befindet sich in einer Handschrift aus Zwickau, deren Ritornello im Dreiertakt sich gut für naturtrompeten eignet: Das Fragment wurde vom Verfasser rekonstruiert und zu einer 5-chörigen Fassung erweitert. Für die mittleren Strophen wurde Schützens Vertonung des Chorals aus seinem Becker Psalter verwendet. ein weiteres bedeutendes Werk von Schütz, das zu hören sein wird, ist Esaia, dem Propheten, das geschah SWV 496, das Sanc- tus der lutherischen Messe. obwohl von Hoënegg das Sanctus gar nicht erwähnt, scheint es unwahrscheinlich, dass eine figurale Vertonung wäh- rend der dreitägigen Feierlichkeiten nicht vorkam. Stilistisch ist Schützens Esaia wohl aus der gleichen Schaffensperiode wie die Psalmen Davids , wes- wegen es hierfür bestens geeignet schien. Wie bei ein feste Burg sind nur drei Stimmen überliefert, während die restlichen Stimmen rekonstruiert werden mussten; da die Choralmelodie dazu bekannt ist, war eine Rekon- struktion jedoch möglich. Im letzten abschnitt weicht Schütz von dem Choral ab, um die Worte zittert Schwell und Balken gar, Das Haus auch ganz voll Rauchs und Nebel war bildhaft und effektvoll darzustellen. Zur Zeit der Feierlichkeiten war Schütz noch nicht Kapellmeister amHof, Nils Giebelhausen, Tenor Ulrich Maier, Bass Markus Flaig, Bass Grundsteinlegung der Dreieinigkeitskirche am 4. Juli 1627

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