Tage Alter Musik – Programmheft 2018

78 T age a LTer M uSIK r egenSBurg Mai 2018 ensemble baroque Atlantique (Frankreich) Violine & Leitung: Guillaume rebinguet Sudre Montag, 21. Mai 2018, 16.00 Uhr basilika U. L. Frau zur Alten Kapelle Alter Kornmarkt ein imaginäres Konzert – Johann Sebastian bach – Instrumentalwerke Ensemble Baroque Atlantique Foto: Christope Péan D as junge französische ensemble baroque Atlantique (ebA) aus nou- velle aquitaine (Bordeaux), gegründet von dem Barockgeiger guil- laume rebinguet Sudre, stellt sich in regensburg mit einem imaginären Bach-Konzert vor. es erklingen originalwerke und Transkriptionen. Die Musiker des eBa nehmen mit ihrem lebendigen Spiel eine Tradition auf, die von der Kreativität der Komponisten der barocken epoche beeinflusst ist. Welche Werke es auch immer sind – die Musiker wollen dem Publikum eine neue Sicht auf die Werke vermitteln. Im Jahr 2014 erschien die CD-aufnahme Sinfonie & Concerti, inspiriert von den Violinkonzerten J.S. Bachs (CD L’encelade 1302). Dieses originale Programm hat besonders die rekonstruktion unveröffentlichter Konzerte ermöglicht. Der Barockgeiger Guillaume rebinguet Sudre hat eine eigene musika- lische Vision entwickelt. als Schüler von Hélène Schmitt und enrico gatti (Barockvioline) spielt er auch Cembalo. er bemüht sich bei seinen auf- führungen um eine lebendige, spontane und respektvolle Interpretation der urfassung der Werke. 2012 erschien seine erste Solo-aufnahme der geigensonaten von Tomaso albinoni, die vom Publikum und Fachleuten sehr positiv aufgenommen wurde (CD L’encelade 1102). Seine Leiden- schaft für alte Instrumente drückt sich ebenfalls in seiner Tätigkeit als Cembalobauer aus, dazu angeregt von Philippe Humeau und Émile Jobin. Mit dem geigenbauer Christian rault führt er eine Forschungsar- beit im Blick auf historische geigen (z. B. Jakob Stainer) durch. er unter- richtet Barockvioline und leitet das Barockorchester im Konservatorium Jacques Thibaud von Bordeaux. zum Programm: „Es gibt wenige Instrumente, für welche Bach nicht etwas componirt hat. Zu seiner Zeit wurde in der Kirche während der Communion gewöhnlich ein Concert oder Solo auf irgend einem Instrument gespielt. Solche Stücke setzte er häufig selbst, und richtete sie immer so ein, daß seine Spieler dadurch auf ihren Instru- menten weiter kommen konnten. Diese Stücke sind aber meistens verloren gegan- gen.“ J. n. Forkel, Über Johann Sebastian Bachs Leben, Kunst und Kunst- werke - Leipzig 1802 Bestehende Kompositionen von eigener oder fremder Hand für aktuelle aufführungsbedingungen zu bearbeiten, gehörte zu den Selbstverständ- lichkeiten barocker Musizierpraxis. Instrumentalensembles etwa, wie sie von weltlichen und geistlichen Institutionen unterhalten wurden, orien- tierten sich in ihrer Besetzung zwar an weit verbreiteten Konventionen, bedienten aber keinen normativen Standard, der allerorten zu finden gewe- sen wäre. Musikstücke, die für bestimmte gegebenheiten und gelegen- heiten entstanden waren, wie sie vor ort nicht existierten, mussten dann entsprechend angepasst werden: einzelne Stimmen konnten auf andere

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