Tage Alter Musik – Programmheft 2018

8 T age a LTer M uSIK r egenSBurg Mai 2018 erschien im Mai 2017 in Kooperation mit Deutschlandradio beim Label oehmsClassics und wurde von der Fachwelt hochgelobt. Der in München geborene Tenor Werner Güra studierte nach seinemabi- tur bei den regensburger Domspatzen zunächst amMozarteum Salzburg und setzte seine gesangsausbildung später bei Kurt Widmer in Basel, Mar- greet Honig in amsterdam und Wessela Zlateva in Wien fort. nach ersten engagements in Frankfurt und Basel wurde Werner güra 1995 ensemble- mitglied der Semperoper in Dresden und war dort in zahlreichen Mozart- und rossini-opern zu erleben. engagements führten ihn darüber hinaus an die Staatsoper unter den Linden Berlin (Don giovanni und Così fan tutte), an die opéra national de Paris (Die Zauberflöte), das Théâtre de la Monnaie in Brüssel und das opernhaus Zürich (Il ritorno d’ulisse in patria). er ist regelmäßig in den wichtigen europäischen Konzerthäusern zu hören, darunter Wiener Konzerthaus und Musikverein, Berliner Phil- harmonie, Concertgebouwamsterdam, Cité de la Musique Paris, gulben- kian Lissabon, Philharmonie München und Tonhalle Zürich. er arbeitet mit führenden orchestern wie den Berliner Philharmonikern, den Wiener Philharmonikern, dem Koninklijk Concertgebouw-orkest amsterdam und demorchestre national de France zusammen. eine enge Zusammenarbeit verband ihn mit nikolaus Harnoncourt. auch als Liedsänger ist er sehr gefragt. Seine zahlreichen Solo-CDs wurden ausgezeichnet, u.a. mit dem Diapason d’or und vomgramophone Magazine mit dem editor’s Choice. einige einspielungen wurden mit dem BBC Music Magazine award 2011 und dem eCHo Klassik Preis 2012 belohnt. Seit 2009 unterrichtet er an der Musikhochschule Zürich. zum Programm: am heutigen namenstag des Heiligen Felix stehen zwei religiöse Werke von Felix Mendelssohn Bartholdy auf dem Programm, die unterschied- licher kaum sein könnten hinsichtlich ihrer Form, ihrer zeitlichenausmaße und ihres Stellenwerts im Werkkanon des 19. Jahrhunderts. gemeinsam ist ihnen ganz unmissverständlich die Botschaft einer allgemein-huma- nistisch zu betrachtenden religiosität. Im Falle des Lobgesangs ist außerdem der spezifische anlass erwähnenswert: Das gutenbergfest zum 400. Jubi- läum des Buchdrucks war ein gesamtdeutsches nationalfest, das Men- schen aller glaubensrichtungen ansprechen sollte. Die Choralkantate Verleih uns Frieden gnädiglich überarbeitete Mendelssohn nach der ersten Fertigstellung im Frühjahr 1831 in Italien. Diese neue Ver- sion wurde 1839 in der Leipziger Allgemeinen musikalischen Zeitung als Fak- simile präsentiert und ein Druck wurde vorbereitet. Die eigenhändige ergänzung des Wortes „gebet“ im Titel für diesen erstdruck, der dem befreundeten Kölner Kammerpräsidenten erich Heinrich Wilhelm Verke- nius gewidmet war, sowie die zusätzliche unterlegung des lateinischen Textes „Da nobis pacem, Domine“ implizieren, dass dieses Werk als über- konfessionelles gebet verstanden werden kann. anders als bei seinen bereits komponierten Choralkantaten verzichtet Mendelssohn in Verleih uns Frieden gnädiglich auf eine vollständige Über- nahme der Lutherschen Choralmelodie. Zwar verwendet er sie durchaus Werner Güra, Tenor Foto: Marco Borggreve Miriam Alexandra, Sopran Domkapellmeister Roland Büchner Lobgesang, Autograph, Beginn des Schlusschores

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