Tage Alter Musik – Programmheft 2020

14 T age a LTeR M uSIK R egenSBuRg Konzert 3 Baptiste Romain, Emily Grace Newcombe, Uri Smilansky (v.l. ) Foto: Jacob Mariani D as in Basel beheimatete ensemble Le Miroir de Musique („musika- lischer Spiegel“) ist auf die Musik des Spätmittelalters und der Renaissance spezialisiert. nahezu alle Mitglieder sind absolventen der Schola Cantorum Basiliensis. Das Bild vom „musikalischen Spiegel“ ist dem Traktat „Speculum Musi- cae“ des Jakobus von Lüttich entlehnt und spiegelt die absicht der Musiker wider, ganz im geiste und in Kenntnis der originalen Quellen ein leben- diges Bild der umstände und des Repertoires des Mittelalters und der Renaissance zu malen. Seit seiner gründung im Jahr 2013 hat das ensemble sechs CD-aufnahmen beim Label Ricercar veröffentlicht und ist auf vielen wichtigenalte-Musik- Festivals in ganz europa aufgetreten. Le Miroir de Musique ist aus der neuen generation von Interpreten alter Musik hervorgegangen und wird von baptiste romain (mittelalterliche Fidel, Renaissance-geige) geleitet. nach einer ersten musikalischen ausbildung in Frankreich mit Schwer- punktstudien in geige und Komposition setzte Baptiste Romain seine aus- bildung am Centre de Musique Médiévale von Paris fort. Danach studierte er an der Schola Cantorum Basiliensis bei Randall Cook, Dominique Vel- lard und Crawford Young. Während seiner Basler Zeit beschäftigte er sich neben verschiedenen Varianten der Fidel und des Rebec auch intensiv mit der Technik und dem Repertoire der Renaissancevioline und schloss seine Diplomstudien 2008 mit auszeichnung ab. nachdem er von 2009 bis 2016 geschichte der mittelalterlichen Musik, Kontrapunkt und analyse an der universität Besançon unterrichtet hatte, wurde er 2017 auf die Professur für frühe Streichinstrumente an die Mittelalterabteilung der Schola Can- torum Basiliensis berufen. zum Programm: „Gaude, felix Padua“ – Johannes de Lymburgia, eine rätselhafte Gestalt Das Manuskript Q15 des Musikmuseums von Bologna enthält 46 lateini- sche Kompositionen, die einem gewissen Johannes de Lymburgia zuge- schrieben sind und in Vicenza zwischen 1430 und 1435 niedergeschrieben wurden. Zählt man eine Handvoll anderer anonymer Werke in sehr ähn- lichem Stil hinzu, so wäre Lymburgia mit rund fünfzig Kompositionen einer der bedeutendsten Kirchenkomponisten der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts. Dennoch bleiben gewisse aspekte seines Lebens und seiner Musik geheimnisvoll. unser Komponist ist zweifellos der Cantor, der am 18. november 1431 in Vicenza im gefolge des humanistischen Bischofs Pietro emiliani erwähnt wird: „Prespitero Iohanne cantore de Limburgia quondam Iohannis Vin- andi, beneficiato ecclesie vincentine . “ Le Miroir de Musique (schweiz) baptiste romain Vielle, Rebec, Bariton & Leitung samstag, 30. Mai 2020, 11.00 Uhr (Matinee) schottenkirche st. Jakob Jakobstraße 3 Johannes de Lymburgia „Gaude, felix Padua“ Motetten, hymnen, Laude, Messesätze

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