Tage Alter Musik – Programmheft 2021

16 T AGe A LTeR M uSIK R eGenSBuRG Konzert 2 A nocte temporis (Belgien) Anna Besson Flöten & Leitung reinoud Van Mechelen Gesang & Leitung Freitag, 8. oktober 2021 17.30 Uhr (!) neuhaussaal Theater am Bismarckplatz the Dubhlinn Gardens – Bearbeitungen irischer Volkslieder im 18. Jahrhundert A nocte temporis“ ist die lateinische Version des französischen „depuis la nuit des temps“, was so viel bedeutet wie „seit Menschen- gedenken“. nach einigen Jahren als gefragter Solist, der mit Dirigenten wie William Christie, Philippe Herreweghe, Hervé niquet, Christophe Rousset und vielen anderen gearbeitet hat, gründete reinoud Van Mechelen 2016 sein eigenes ensemble. Sein Ziel: Musik der Barockzeit in historischer Spiel- weise zu präsentieren, aber auch und vor allem, sein Publikummit einem emotional einzigartigen erlebnis zu überraschen. Das ensemble startet seit seiner Gründung durch: es kann schon auf einla- dungen an die großen Häuser und Festivals europas blicken wie die Opéra de Lille, Festival Radio France (Montpellier), Festival Oude Muziek utrecht, Festival de Saintes, die Chapelle Royale du Château de Versailles, MAfestival (Bruges), Bozar (Brussels), AMuZ (Antwerp), deSingel (Antwerp), Salle Gaveau (Paris), Muziekgebouw (Amsterdam) undWigmore Hall (London). Im Juni 2019 ging a nocte temporis in China auf Tournee. Beim Label Alpha erschienen bis heute sechs CD-Aufnahmen. J. S. Bach: Erbarme Dich (2016) N. Clérambault: Cantates françaises (2018) The Dubhlinn Gardens (2019) Dumesny, haute-contre de Lully (2019) M. A. Charpentier: Orphée aux enfers (2020 mit Vox Luminis) Jéliote, haute-contre de Rameau (2021) zum Programm: the Dubhlinn Gardens ein Abend in der höheren Gesellschaft Irlands im 18. Jh.: wo irische Musik „gezähmt“ wurde … Das Programm „Dubhlinn Gardens“ verbindet traditionellen Folk mit barocker Musik des 18. Jahrhunderts. Auch wenn diese Genres in früheren Zeiten viel stärker verzahnt waren als heutzutage, ist es nahezu unmöglich zu sagen, wie das traditionelle Repertoire gespielt wurde, wenn es von Barockkomponisten arrangiert wurde – eher barock oder eher traditionell? Letztendlich müssen wir diese Frage gar nicht beantworten, denn wir haben es nicht mit kontrastierenden Gegensätzen zwischen mündlicher und schriftlicher Überlieferung, zwischen volkstümlich oder elitär zu tun, sondern vielmehr mit einer dynamischen Tradition, die alle Stile in einer ständigen ästhetischen und kreativen Suche umspannt. Die beste Vorge- hensweise für eine angemessene Interpretation ist also, nach Gemeinsam- keiten zwischen den beiden musikalischen Welten Ausschau zu halten. Folkmusik wurde von Generation zu Generation weitergegeben. In Irland gehören zu der „traditionellen“ Irish Folk music nicht nur die älteren Lie- der und Melodien auf Gälisch, sondern auch die anglo-irischen und engli- schen Balladen aus ländlichen Gebieten, ebenso die außerordentlich reiche Literatur an Tanzmusik, die wowohl aus der Gaeltacht (irische Distrikte, A nocte temporis Foto: Robbe Maes

RkJQdWJsaXNoZXIy OTM2NTI=