Tage Alter Musik – Programmheft 2022

TAGe ALTeR MUSIK ReGenSBURG Konzert 15 dig und Antwerpen mit Sicherheit zwischen dem 15. und 16. Jahrhundert ansetzen. Zwischen Italien und den niederlanden herrschte eine echte Atmosphäre des kulturellen Austausches. Flämische Maler reisten nach Italien, um Inspiration zu finden. Rubens’ „Ten hemelopneming van Maria” [Mariä Himmelfahrt] in der Kathedrale von Antwerpen, inspiriert von Tizians „Mariä Himmelfahrt” in der Basilica dei Frari in Venedig, ist ein Beispiel dafür. Auch im Bereich der Musik ist die Verbindung zwischen Venedig und Flandern eng, wovon die flämischen Polyphoniker, genannt I Fiamminghi, zeugen: Josquin des Prez, Cipriano de Rore, nicolas Gombert, Thomas Crécquillon, Jacobus Clemens non Papa, Philippe de Monte und Orlando di Lasso. Aber der berühmteste flämische Komponist in Venedig war zweifellos Adrian Willaert. In Rumbeke (Roeselare) geboren, zog er 1515 nach Venedig. 1527 wurde er Maestro di Cappella der Basilika von San Marco und entwickelte in dieser bedeutenden Stellung einen eklektischen und vielfältigen Musikstil, der bald ganz europa beeinflusste, und das insbesondere dank seiner Innovationen auf dem Gebiet der cori spezzati (in der ganzen Basilika verteilte Chöre), die die Anfänge der Barockmusik kennzeichnen sollten. Als Maestro Adriano 1562 starb, wurde Cipriano de Rore, ein anderer flämischer Komponist, sein nachfolger. Im 17. und 18. Jahrhundert verlor Venedig seine Rolle als Hauptstadt des Handels, der gegenseitige einfluss zwischen Flandern und Venedig verflüchtigte sich, und die entwicklung der Stile verlief nun unterschiedlich. Autor: Adrien Mabire Komponisten und ihre Werke, die Giovanni Gabrieli beeinflusst haben Claudio Merulo: Magnificat (Sacrarum concentuum, Liber primus, Venedig 1594) Der Orgelvirtuose Claudio Merulo wurde 1533 in Correggio geboren und starb 1604 in Parma. es ist wahrscheinlich, dass er bei Adrian Willaert in Venedig studierte. Im Jahr 1557 gewann er den Wettbewerb um die Stelle des zweiten Organisten in San Marco (u.a. vor Andrea Gabrieli). Als er seine Stellung aufgab, um in Parma zu leben, trat Giovanni Gabrieli 1585 in den musikalischen Stab der Basilika ein, während sein Onkel Andrea dort Hauptorganist wurde. Über Merulos Werke für Tasteninstrumente 75 Arnaud Brétécher, Posaune Juan González Martínez, Posaune

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