Tage Alter Musik – Programmheft 2022

81 TAGe ALTeR MUSIK ReGenSBURG Konzert 16 Absolventen der Abteilung für Puppenspiel der Theaterfakultät DAMU, der Akademie der Musischen Künste in Prag, gegründet. Seit ihrenAnfängen, in denen Buchty a loutky mit ihren heute als Kultvorstellungen gehandelten Inszenierungen Bewegung in die tschechische Puppentheater- szene brachten, gehören sie zu den besten und interessantesten Puppentheatern dieses Genres. Bouchty a loutky schaffen eine eigene Theaterpoesie. Klassische, aber auch selbstgeschriebene Stücke werden mit viel Fantasie inszeniert, wobei Witz und Humor nicht zu kurz kommen. Das Puppentheater spielt regelmäßig im Svanda Theater in Prag, gab aber auch schon weltweit Gastspiele, u.a. in Mexiko, Kanada, Taiwan und Japan. zum Programm: Die Schöne, der Hirte und das biest Fiume Aci – die Geschichte eines Flusses Zu den Füßen des Ätna floss er damals, der fiume Aci, als Ovid Sizilien bereiste. Heute weiß man nicht mehr, wo genau er seine Bahn zog, denn Ausbrüche des Ätna veränderten die Landschaft um den Vulkan herum stark. Geblieben ist allerdings der antike Mythos um die entstehung des Flusses, von der Ovid im dreizehnten Buch seiner Metamorphosen erzählt. Die schöne Wassernymphe Galatea und der junge Hirte Acis sind schwer ineinander verliebt. Ihr Liebesglück wird jäh beendet, als der Zyklop Polyphemus – ebenfalls in Galatea verliebt – Acis aus eifersucht tötet. Den blutenden Leichnam ihres Geliebten verwandelt Galatea daraufhin in eine Quelle und lässt ihn so als fiume Aci ewig leben – wäre da nicht der Vulkan gewesen. Aller guten Dinge sind drei – Händel, Acis und Galatea Händel scheint es die Geschichte von Acis und Galatea angetan zu haben, denn er vertonte sie gleich dreimal. Die einteilige Serenata Aci, Galatea e Polifermo HWV 72 entstand 1708 vermutlich in neapel, in italienischer Sprache mit einem Libretto von nicola Giuvo. Zehn Jahre später, also 1718, komponierte Händel dann die einteilige Masque Acis and Galatea HWV 49a mit einem englischen Libretto von John Gay, John Hughes und Alexander Pope. Die Bezeichnung „Masque“ wird für zeitgenössische britische Musiktheaterwerke verwendet, die sich dem mythologischen Sujet widmen. Im Verlag der Leipziger Händel-Ausgabe von 1859 entschied man sich mangels eines deutschen Äquivalents für die Gattungsbezeichnung „Pastoral“ („Schäferspiel“), was in der Folge gleichberechtigt neben „Masque“ verwendet wurde. Über den entstehungs- und Uraufführungskontext ist nur wenig bekannt, das Werk entstand aber sicher in Cannons für James Brydges, Herzog von Chandos. Für spätere Aufführungen ab 1731 entwickelte Händel Acis and Galatea weiter und teilte die Masque in zwei Akte. es entstand die neufassung HWV 49b, die er wiederum als „Serenata“ bezeichnete und die Aci, Galatea e Polifermo mit Acis and Galatea, (nebst einschüben weiterer Kompositionen) verknüpfte. Diese musikaliMarionettentheater Buchty a loutky (Acis & Galatea) Titelseite Erstdruck, London Walsh: Acis and Galatea by Mr. Handel

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